Turbatrix aceti (Essigälchen)

Essigälchen sind ein ideales Futter zur Aufzucht von Jungfischen. Es ist sehr leicht, diese Nematoden zu kultivieren:

a: Apfelessig ( Turbatrix aceti )

b: Haferflocken ( Turbatrix silusiae )

 

a: Apfelessig

Für den Ansatz, den sie sich vorher bei einem anderen Aquarianer besorgt haben, nehmen sie handelsüblichen Apfelessig ( nicht chemisch behandelt) und Wasser 1:1 in ein Marmeladenglas. Dazu kommen einige Apfelstücke und  1/2 TeelöffelZucker. Diese Mischung wird dann mit ca. 20 % aus einer bestehenden Kultur geimpft. Zum Sauerstoffaustausch machen sie mit einem Nagel einige Löcher in den Deckel und verschließen das Glas.

 

Nach einigen Tagen erkennen Sie im oberen Drittel des Glases eine weiße Wolke, das beweist, die Zucht läuft optimal. Nun kann ein Teil davon verfüttert werden. Das Absieben der Nematodenist nicht so einfach, diese Tierchen sind sehr klein und sehr dünn. Die Länge beträgt ca. ½ mm, dadurch sind sie in der Lage, durch viele Maschen der feinsten Siebe zu schlüpfen. Ein Sieb von 30 µm ist meistens noch zu grob. Ich nehme ein Blatt von einer Küchenrolle, falte es 2x und lege es in ein Artemia-Sieb. Dann schütte ich ca. 1/3 des Glases in mein vorgefertigtes Sieb und lasse die Flüssigkeit gut ablaufen. Danach  gebe ich die Flüssigkeit wieder in das Glas zurück.Wenn Sie mit der Lupe diese Flüssigkeit betrachten, sehen Sie, wie viel Nematoden doch noch den Weg durch diesen Papierfilter gefunden haben.

 

Nun spüle ich das Papier im Zuchtbecken aus. Dass dabei noch Essigwasser in das Zuchtbecken kommt, kann ich nicht verhindern. Durch Aquarienwasserwechsel muss ich den Säurestand dann wieder regulieren.

 

Diese Essigälchen  haben gegenüber den Essigälchen auf Haferflockenbasis den Vorteil, sie bleiben an der Wasseroberfläche und sind so besonders geeignet für Jungfische, welche sich vorwiegend an der Wasseroberfläche aufhalten, z.B. Labyrinther. Man kann mit diesen Nematoden bei Abwesenheit auch auf Vorrat füttern. Aber auch nur für 2-3 Tage, solange halten sich die Nematoden im Aufzuchtbecken

(eigene Erfahrung), wenn sie nicht vorher schon gefressen worden sind. Diese Kulturen kann man ruhig einige Monate unberührt lassen ( Probe 14 Monate),sie sind dann immer noch aktiv.

 

b: Haferflocken

Nun zu den Essigälchen auf Haferflockenbasis. Auch diese Nematoden sind leicht zu kultivieren. Man braucht einige Plastikschälchen mit einer Höhe 5-6 cm, rund oder eckig ist egal, Hauptsache, der Rand ist glatt. Nun fülle ich diese Schale ca. 2 cm hoch mithandelsüblichen Haferflocken, Köllnflocken haben sich gut bewährt. Nun feuchte ich die Haferflocken gut an ( nass) und gebe in die Mitte einen Ansatz Nematoden aus einer bestehenden Kultur hinzu(von einem anderen Aquarienfreund).

 

Mit etwas Trockenhefe kann ich nun die Vermehrung des Ansatzes

beschleunigen, aber Vorsicht, nur wenig Hefe zugeben. Nach einigen Tagen ziehen die Nematoden an den Seitenwänden der Plastikschalen empor. Man schabt die Tierchen mit einem Messer oder ähnlichem Gerät von den Seitenwänden ab und kann sie nun verfüttern. Diese Nematoden fallen schnell auf den Bodengrund und leben dort noch einige Tage (wenn sie nicht vorher gefressen werden), das heißt, die Nematoden sind bestens geeignet für Jungfische, die sich  in Bodennähe aufhalten. Nach 14 Tagen bis 3 Wochen ist diese Kultur meisten erschöpft, man kann dann nochmals Haferflocken nachfüttern. Mit einigen Tropfen Milch oder Trockenhefe kann man die Aktivität der Nematoden nochmals anreizen. In den Deckel der Plastikschalen sollte man wegen des Sauerstoffausgleichs einige Löcher mit einer Stecknadel machen.

 

Auch diese Kulturen kann man einige Wochen in ruhendem Zustand belassen. Einen Ansatz herausnehmen und genau wie am Anfang beginnen.

 

Grindal und Enchiträen

Die Grindalwürmchen sind etwa 10mm lang, sehr dünn und von milchig-weißer Farbe. Die vermehrung von Grindal ist einfach.

Man nimmt eine oder mehrere Plastikschalen von den Maßen ca. 20x12x6. Es gibt nun mehrere möglichkeiten die Schalen mit einem Substrat für die Grindal oder Enchiträen zu füllen.

Enchiträen sind bis zu 30 mm lang und von gleicher Farbe.

 

a) mit Blumen oder Gartenerde

b) mit Seramis

c) auf Schaumstoff

 

Mit allen drei Möglichkeiten sind gute Zuchtergebnisse gemacht worden.

Nun besorgt man sich einen Zuchtansatz bei einem Aquarianer, der diese Tierer züchtet und gibt eine kleine Menge der Würmchen in die Mitte der Schale auf das Substrat.

Die Fütterung.

Folgende Produkte eignen sich gut zur Fütterung:

a) Tetra Phyll

b) Haferflockenbrei

c) Toastbrot

d) Baby Time (Karottengemüse mit Kartoffeln und Hühnchen)

 

Es gibt bestimmt noch andere Produkte womit man füttern kann, aber

das muss man ausprobieren.

Nun legt man eine Glasscheibe auf das Futter. Die Würmchen werden sich an der Glasscheibe absetzen, so kann man auch gut sehen, ob sie

sich gut vermehrt haben. Wenn das Futter weggefressen ist, muss

nachgefüttert werden. Die Würmchen lassen sich gut von der Scheibe abschaben, oder man taucht einfach die Scheibe ins Becken und legt

die nasse Scheibe wieder auf das Futter. Die Würmchen brauchen eine gewisse Feuchtigkeit.

Grindal und Enchiträen sollten dunkel und kühl stehen, so ist eine gute Vermehrung gesichert.

Grindal sind etwas größer als Enchiträen, aber die Haltungsweise ist gleich. Nach einiger Zeit sollte man einen neuen Ansatz machen und das alte Substrat auswaschen oder entsorgen. Durch die Ausscheidungen der Würmchen ist das Substrat giftig und die Würmchen sterben ab.

Grindal und Enchiträen sind Kanibalen, werden sie längere Zeit nicht gefüttert, fressen sie sich gegenseitig auf.

 

Tubifex

Tubifex halten sich besonders gerne in Abflußgräben auf.

Man kann sie in den Gräben gut sehen, sie bilden Kolonien, die aussehen wie rote Schwämme. Kommt man ihnen zu nahe, ziehen sie sich schnell in den Schlamm zurück.

Mit einer Schaufel holt man an der Stelle den Schlamm heraus und spült den Schlamm mit einem feinen Sieb heraus. Es bleibt immer noch etliches an Schlamm hängen, dafür hatte ich eine Methode.

Den Schlamm mit den Tubifex gab ich in eine Schüssel, darauf schüttete ich feinen Aquariensand, so ca. 3 cm. Mit Wasser wurde die Schüssel nun aufgefüllt, so bis ca 5 cm über den Sand. Die Schüssel wurde nun von unten mit einer Flamme erwärmt, die Tubifex gingen nun durch den Sand nach oben, dort bildeten sie sich zu kleinen Kneuln, die konnte man dann gut abfischen und sie waren sauber.

Leider sind Tubifex sehr mit Schwermetallen und Pestiziden verseucht, so dass sie kein gutes Futter sind.